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10 wichtige Leitlinien für die Gestaltung von ergonomischen
WWW-Informationssystemen
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3. Vor- und Nachteile von HTML-Frames
Eine beliebte Technologie für das Design von WWW-Seiten sind die sogenannten Frames.
Sie wurden 1995 mit dem WWW-Browser Netscape Navigator 2.0 eingeführt,
aber erst 1998 mit HTML 4.0 zum Standard erklaert.
Diese Methode ermöglicht es, innerhalb eines Browser-Fensters mehrere
Bildschirmbereiche - die Frames - voneinander unabhängig darzustellen.
Aus technischer und ergonomischer Sicht haben Frames auch einige Nachteile.
Hervorgerufen werden sie hauptsächlich dadurch, daß die Startseite,
die die Frame-Bereiche erzeugt, sowie jeder einzelne Bereich eine eigene URL besitzt.
Navigiert der Benutzer innerhalb des Systems, so ändern sich zumeist nur die URL
einzelner Bereiche, nicht aber die der Startseite.
Abwägung der Vor- und Nachteile von Frames
Vorteile
- Feste Bereiche definierbar
Es wird ermöglicht, feste, nicht mitscrollende Bildschirmbereiche zu definieren.
- Neue Navigationsmöglichkeiten
Es ist möglich, einzelne der gezeigten Bildschirmbereiche nach der Wahl eines Hyperlinks
neu zu laden. Dadurch lassen sich in einem Bereich die gleichen Informationen für alle
Objekte des Servers darstellen. Beispielsweise können die wichtigsten Navigationshilfen
oder ein Firmenlogo für alle Dokumente sichtbar sein, ohne daß sie auf jeder Seite
eingefügt werden müssen.
- Bessere Performanz
Teilweise ergibt sich eine bessere Performanz, da nach Wahl eines Links
nur Teile des Bildschirms
neu übertragen werden müssen.
Nachteile
- Querverweise sind nicht möglich
Falls die Benutzung des Systems nicht mit der Homepage beginnt, stehen die
Frames nicht zur Verfügung. Dadurch wird der Querverweis von anderen WWW-Servern
auf Seiten im System erschwert.
- Bookmarks funktionieren nicht mehr
Es kann nur auf die Startseite eines Systems mit Frames ein Bookmark gesetzt werden,
da Browser nur die URL des gesamten Bildschirms speichern. Wird innerhalb des Systems
ein Bookmark gesetzt, so verweist er dennoch zur Startseite des Systems. Dies gilt
allerdings nicht mehr für den Internet Explorer ab Version 5.
Dieser speichert auch die URLs der Einzelelemente einer Seite mit Frames ab.
- Navigation wird erschwert
Das normale, gewohnte Hypertext-Konzept des WWW wird verändert. Normalerweise ändert sich
bei Anwahl eines Links der Inhalt des aktuellen Fensters. Bei Frames ist das
im Voraus nicht klar. Die Ausgabe einer neuen Information nach
einem Mausklick kann in jedem der dargestellten Frames erfolgen.
- Suchsysteme versagen
Ein weiteres Problem ergibt sich beim Einsatz einer Suchmaschine zum Indizieren
der Seiten. Die Suchausgaben verweisen immer nur auf einen Abschnitt einer Seite mit Frames,
weil jedes Frame seine eigene URL hat. Benutzern bleiben hierdurch die Informationen
der anderen Frames vorenthalten.
- Möglichkeit des Ausdrucks eingeschränkt
Das Drucken der gesamten Seite mit den Inhalten aller angezeigten
Bildschirmbereiche ist bei vielen Browsern nicht möglich.
Man kann dann lediglich einzelne der Frames ausdrucken.
- Erst Standard seit HTML 4.0
Entweder nimmt man in Kauf, daß Personen mit älteren Browsern (als beispielsweise Netscape
Navigator 2.0) das System nicht nutzen können, oder man muß das System doppelt warten:
einmal für die Verwendung mit Frames, einmal für die Verwendung ohne Frames.
- Quellcode nicht anzeigbar
Die Anzeige des HTML-Quellcodes von Seiten mit Frames funktioniert nur bei
neueren Browsern.
- Schlechtere Performanz
Seiten mit Frames sind in der Benutzung oft langsamer,
da der Aufbau komplizierter ist und mehrere Dateien übertragen werden müssen.
- Höherer Erstellungsaufwand
Der Erstellungsaufwand ist unter Umständen größer, und es gibt
mehr mögliche Fehlerquellen. Vor allem
das TARGET-Tag in den Links wird von nicht-professionellen Autoren oft vergessen.
- Probleme mit dem Backtracking
Bei der Version 2 des Netscape Navigators können die Navigationsknöpfe nicht
wie gewohnt verwendet werden. Nach dem Drücken des Backtracking-Buttons wird nicht
zum vorherigen Dokument zurückgegangen, sondern zum letzten Objekt vor den Seiten
mit Frames zurückgesprungen. Netscape 2 wird noch auf vielen älteren Rechnern mit
wenig RAM verwendet.
Einige der genannten Probleme lassen sich mit einem erhöhten Aufwand umgehen.
Empfehlung
Als Fazit ergibt sich, daß Frames nur verwendet werden sollten,
wenn der Server ein in sich abgeschlossenes System darstellt und keine Links
von anderen Servern oder Suchmaschinen in das System verweisen sollen.
Wenn bestimmte Bereiche auf vielen Seiten eines WWW-Servers erscheinen sollen
(z.B. der Fuß),
so können alternativ zu Frames
Server Side Includes oder
PHP 3
verwendet werden. Dies ermöglicht es,
durch den WWW-Server gewünschte Dateien oder Programmausgaben in die Dokumente einfügen
zu lassen. Dies vereinfacht die Erstellung und Wartung des Servers.
Es muß dabei nicht - wie bei Frames - ein geeigneter WWW-Client verwendet werden.
Beispielsweise verfügt jede WWW-Seite dieser Dokumente über einen Fuß mit wichtigen
Informationen, der vom WWW-Server automatisch eingefügt wird.
Viele der gewünschten Positionierungen lassen sich auch mit HTML-Tabellen
erzeugen. Sie gehörten
bereits zum HTML 2.0 Standard und werden von allen relevanten Browsern unterstützt.
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